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Es entwickelt sich

Jedenfalls gibt es noch vieles, was es zu entwickeln gilt.

Heute habe ich zu meinen Teilen vermutlich eine der wichtigsten Lektionen überhaupt gelernt, nämlich niemals - wirklich niemals (!) - die Landeklappen mit der Hand zu betätigen, mit der man das Höhenruder hält. Denn sobald man die Klappen anstellt, wird sich das Flugzeug bewegen. In meinem Fall: Nach unten. Und weiter in meinem Fall: Schnell. Eine schöne Erfahrung, die mich mein Fluglehrer heute hat durchleben lassen - dafür bin ich auch dankbar, denn lieber lerne ich es heute kontrolliert an der Seite meines Fluglehrers als irgendwann - allein. So konnte er eingreifen, das Höhenruder nehmen und die Nase nach oben ziehen. Ich sag mal so: Das Gefühl ist wohl unbezahlbar. Ein bisschen wie Achterbahn fahren, mit dem kleinen Unterschied, dass man in der Achterbahn mehr oder minder an eine feste Konstruktion gebunden ist - im Flugzeug hält nur die Luft die Maschine oben.
Neben dieser Erfahrung haben wir heute auch die ersten Manöver ausprobiert. Das Wort "Manöver" klingt an dieser Stelle sehr professionell und aufregend, bezeichnet in diesem Fall jedoch lediglich das Fliegen von Kurven und einer Notlandeübung. Ich möchte aber betonen, dass beides, sowohl das Kurvenfliegen als auch die Notlandeübung, eine völlig neue Erfahrung und Herausforderung war. Klar, letztes mal habe ich auch schon kurven geflogen (nämlich drei) heute jedoch war ich dabei gänzlich auf mich allein gestellt. 30° Schräglage sollen zum Kurvenflug angepeilt werden. Mehr als einmal lag ich trotzdem gut darüber, einmal sogar bei 60° - Es ist nun doch irgendwo schwieriger als es sich anhört, in windiger Luft eine saubere Kurve zu fliegen, dabei die Nase oben zu halten um nicht zu viel fahrt aufzunehmen und gleichzeitig die Schräglage bei 30° zu halten. Ja, es bedarf an dieser Stelle noch einiges an Übung.
Ebenso die Ziellandeübung. Das bedeutet: Motor auf Leerlauf und dann aus etwa 1000 Fuß so kalkulieren, dass man auf einer Landefläche gut aufsetzen kann. Am besten so, dass man möglichst wenig (nämlich keine) Bäume umfliegen muss.
Geübt haben wir am Platz direkt beim Ringheiligtum in Pömmelte, welches von oben übrigens auch sehr eindrucksvoll aussieht und einen guten Orientierungspunkt darstellt. Während des zweiten Anflugversuchs brach dann auch ein klein wenig Regen hinein, die Sicht wurde dadurch nicht unbedingt besser, der zweite Landeversuch auch nicht erfolgreich. Der dritte Versuch hingegen schien dann doch hinreichend präzise gewesen zu sein, sodass eine Notlandung an dieser Stelle möglich wäre. Diese haben wir dann auch bis kurz vor dem Aufsetzen durchgeführt, sind durchgestartet und weiter nach Mühlingen geflogen.
Der Platz in Mühlingen war dann besetzt, dort leiteten gerade ehemalige Flugschüler meines Lehrers den Platz. ein guter Grund dort zu landen und sich über die Fliegerei und die Flugausbildung auszutauschen. Dabei ist mir eines nochmals verstärkt bewusst geworden: alle Flieger, die ich bisher kennengelernt habe sind super freundlich und aufgeschlossen. Es waren nette Gespräche mit netten Leuten. Die Fliegerei, die dahinterstehende Leidenschaft eint eine der schönsten Welten, die ich bisher habe kennenlernen dürfen - dabei kratze ich gerade noch an der Oberfläche der Ereignisse, die mir im Laufe meiner Fliegertätigkeit unterkommen werden.
Ich freue mich sehr darauf und werde mich nun auch weiterhin mit der Vorbereitung der nächsten Flug- und Theoriestunden beschäftigen.

Bis dahin einen guten Flug all jenen, die bereits Piloten sind!
Schmuel

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